Der Jahresrückblick 2010

Reinschauen und lesen lohnt sich! Entschuldigung, die Bilder kommen auch noch - versprochen! ;-)

Januar 2010

Eisige Kälte und unglaubliche Schneemengen hatten alles im Griff, auch unser Tagesablauf war davon bestimmt. Wir kamen mit dem Auto gar nicht mehr bis zu der kleinen Seitenstraße, in der unser Büro liegt, es sei denn, der Schneepflug war gerade unterwegs. Wenn nicht, wurde der letzte Kilometer zu Fuß durch den Schnee zurückgelegt. Und dann war erst mal Schneeschippen angesagt, um selbst gefahrlos die Haustür zu erreichen. Denn der Eingang zu unserem kleinen Büro liegt auf der Hausrückseite am Ende einer Treppe, deren Stufen im Schnee nicht einmal mehr erahnt werden konnten.

Unseren Tieren machte die grimmige Kälte erstaunlicherweise wenig aus – sie bekamen natürlich auch besonders viel energiereiches Futter. In ihrem Element waren die Schafe, die sich in ihrem warmen Wollpelz im Schnee offensichtlich pudelwohl fühlten. Und die Betreuer in den Pflegestellen mummelten sich ebenfalls, so dick es ging, ein.

Wir bekamen einen neuen Hilferuf vom Bund für Tier- und Naturschutz in Ostwestfalen. Wieder hatte der dortige Amtsveterinär eine Beschlagnahmung durchgeführt und zwei männliche Ferkel in jämmerlichem Zustand konnten vor der Tötung bewahrt werden.

In der bayrischen Pflegestelle Monheim war Platz für zwei weitere Schweine und so machte sich ein Mitglied vom Bund für Tier – und Naturschutz bei glücklicherweise einmal halbwegs harmloser Wettervorhersage auf den weiten Weg von Ostwestfalen nach Monheim, um die beiden Ferkel in eine bessere Zukunft zu bringen. Wir tauften sie auf die Namen Hannibal und Nero, in der Hoffnung, dass die beiden groß und stark werden. Der Bund für Tier- und Naturschutz war glücklicherweise in der Lage, die Patenschaft für die beiden zu übernehmen, denn die Wirtschaftskrise hatte auch bei uns voll zugeschlagen. Alle paar Tage erreichte uns die Kündigung mindestens einer Patenschaft.

Februar 2010

Schwein Amadeus in Monheim-Liederberg musste die Eckzähne gekürzt bekommen, sie drohten einzuwachsen. Dazu war es erforderlich, den mächtigen inzwischen fast 300 kg schweren Schweinemann „schlafen zu legen“. Denn das Verständnis für die Notwendigkeit einer Zahnbehandlung ist bei Schweinen ausgesprochen gering ausgeprägt. Leider ist eine solche Sedierung ist für das empfindliche Herz eines Schweines immer ein hohes Risiko – einige Schweine sind traurigerweise schon daran gestorben.

Eine solche Sedierung darf man nicht im Hochsommer verabreichen, weil Herz und Kreislauf bei warmem Wetter ohnehin schon einer Mehrbelastung ausgesetzt sind. Durch die Sedierung wird aber in der Regel auch das Thermoregulationsvermögen des Körpers außer Kraft gesetzt. D.h. das Tier friert nach einer Sedierung leicht. Deshalb ist es auch nicht gut, eine solche Behandlung bei klirrendem Frost durchzuführen. Ende Februar war es glücklicherweise nicht mehr so kalt und Amadeus hat auch alles gut überstanden. Die Sedierung bescherte ihm allerdings einen ausgedehnten Mittagsschlaf (von 14 Uhr bis 20 Uhr!) Warm eingepackt in einer Pferdedecke und besorgt beobachtet von seiner Gefährtin Amanda.

März 2010

Am 7. März fand in Drolshagen die alljährliche ordentliche Mitgliederversammlung statt.

Mitte März erreichte uns ein Hilferuf von einer Patin aus Hagen in NRW. Eine 31 Jahre alte Pferdestute konnte halbverhungert seinem Besitzer abgenommen werden. Nun wurde dringend ein Verein gesucht, der die Kosten für das Aufpäppeln der jämmerlich aussehenden alten Pferdedame übernahm. Trotz Wirtschaftskrise konnten wir nicht anders, denn „Dunja“ hatte den ganzen harten Winter über von ihrem offenbar gestörten Besitzer fast nichts zu fressen bekommen und ihr trauriger, hoffnungsloser Blick traf direkt ins Herz.

Vom 19. bis 21. März durften wir kostenlos (dem Messeveranstalter nochmals herzlichen Dank!) einen Infostand auf der Messe „Pferd Rhein-Ruhr“ in Rheinberg abhalten und widmeten unsere Tombola mit den gespendeten Sachpreisen der geretteten Stute Dunja II. Besonders dankbar waren wir auch den ehrenamtlichen Helferinnen auf der Messe (Nadine, Renate, Susanne, Tanja und Toni – das Huhn), ohne die Auf- und Abbau des Standes sowie der Loseverkauf für die Tombola nicht möglich gewesen wären.

April 2010

Stute Dunja II nahm erfreulicherweise zu und zeigte ganz allmählich neue Lebensfreude. Ihr Fell war übersät von Haarlingen und ihre Versorgung dadurch sehr zeitaufwendig, weil jedes Mal mit einer Dusche und einem Kleidungswechsel verbunden, um die Haarlinge nicht zu übertragen. Wir und Dunja sehnten wärmeres Wetter herbei, um sie endlich waschen zu können. Und dann haben wir noch Grund zu großer Freude, denn der Hufschmied, den wir im vergangenen Jahr über eine Pferdevermittlung kennen lernten, erklärt sich bereit, die Hufpflege von unserer Dunja ehrenamtlich zu übernehmen. An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank!

Ende April nehmen wir die Hängebauchschweine Ewald und Günter in der Pflegestelle Schwefe bei Soest auf. Der ehemalige Besitzer übernahm hier aber die volle Patenschaft, sonst wäre es uns nach der Aufnahme von Pferd Dunja nicht möglich gewesen, hier zu helfen. Ewald und Günter waren von der Aufstallungspflicht wegen der Schweinepest betroffen und mussten seit fast zwei Jahren im Stall leben. Ein Schicksal, dass viele Schweine in Hessen und Rheinland-Pfalz teilen, aber wir konnten immerhin zwei von ihnen wieder glücklich machen.

Mai 2010

Wieder ein Hilferuf – die Ponys „Indian“ und „Summer“ ganz in der Nähe der Pflegestelle Monheim mussten dringend ein neues Zuhause finden. Ihre Besitzerin hatte sich zuviel zugemutet und litt am Burnout-Syndrom. Vor einem Jahr hatte sie die beiden in einem „Tierhospiz“ untergebracht, aber der gedachte gute Platz entpuppte sich als offensichtlicher Fehlgriff. Indi und Summer mussten schleunigst dort weg. Glücklicherweise kann ihre Besitzerin hundert Euro monatlich zum Unterhalt der Ponys beisteuern, sonst wäre auch hier die Aufnahme wegen der Wirtschaftskrise unmöglich gewesen.

Und endlich kam auch der Frühling!!!
Dunja erholte sich mehr und mehr, man sah sie in den ersten Tagen auf der Sommerweide sogar übermütig und voller Lebensfreude galoppieren. Oft konnten wir uns die Freudentränen nicht verkneifen. Es ist doch wirklich jedes einzelne Leben, das zählt!

Ende Mai besuchte Frau Kandzia das Wochenendseminar „Von Kopf bis Fuß“ des DifHO (Deutsches Institut für Huforthopädie) in Aachen. Denn für die Betreuung der Patentiere kann man nie genug lernen.

Juni 2010

Unser hydraulisch betriebener Klauenpflegestand in der Pflegestelle Niedersachsen wurde fertig und hat sich in der Erprobungsphase hervorragend bewährt. Bislang war es immer schwierig, die ganz großen Ochsen der Klauenpflege zuzuführen, weil die normalen Klauenpflegestände nur für die eher zierlichen „Milchkühe“ gebaut sind. Nun können ohne Umbauaufwand sowohl die kleine Hinterwälderkuh Lenie mit ihrer Ponystatur als auch die mit einer Widerristhöhe von fast zwei Metern riesigen Ochsen Samson und Marius sofort nacheinander für Mensch und Tier gefahrlos vom Klauenpfleger behandelt werden. Herrn Ritter danken wir herzlich für seinen hochprofessionellen Einsatz beim Bau des Klauenpflegestandes!

Emsige Bauarbeiten in der Hunsrücker Pflegestelle Simmern – die Ziegen bekamen ihren eigenen Stall. Den fleißigen ehrenamtlichen Bauherren Alexander Faust und Christian Pullig herzlichen Dank. Der Bau wäre nicht zu bewerkstelligen gewesen ohne die Hilfe von diversen maschinellen Hebehilfen, die uns freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Dem Spender herzlichen Dank dafür!
Hier der „Rohbau“ des Ziegenstalles...
Schon bald war alles fertig, einschließlich Bank zum Sitzen!

Am 12.6. beteiligten wir uns zusammen mit den Allerweltstierfreunden an einem Infostand auf dem Hagener Umwelttag. Leider erwischten wir ganz unglückliches Wetter und im Dauerregen verirrten sich nur ganz wenige Besucher zu dieser Veranstaltung (rechts). So waren am Ende nur ganze 55 € in der Kasse für Pferd Dunja. Aber wir haben längst gelernt , in allem das Positive zu sehen (sonst wird man im Tierschutz wahnsinnig!). Durch das schlechte Wetter blieben Berge von gespendetem Kuchen übrig, für den sich am nächsten Tag – bei optimalem Wetter- auf dem gemeinsamen Sommerfest von Schutzengel für Tiere e.V. und dem Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V. in der Pflegestelle Geldern dankbare zahlende Abnehmer fanden.

Auch Waffelteig war aus Hagen übrig, unserer erfahrenen Waffelbäckerin Dagmar für fleißige Backen vielen Dank! Das Kuchenbuffet war ständig umlagert, so konnten wir uns abends über Einnahmen von 500 € und immerhin zwei Neupaten freuen! Auch Kinder und Jugendliche hatten ihren Spaß auf dieser tollen Strohrutschbahn. An dieser Stelle nochmals allen Beteiligten herzlichen Dank für ihren Einsatz, besonders natürlich Marlene und Heinz-Josef Buffen, die nicht nur bereitwillig ihren Hof zur Verfügung stellten, sondern auch unzählige Arbeitsstunden ehrenamtlich für das Sommerfest leisteten.

Am selben Tag bekam die Pflegestelle Simmern drei neue Bewohner: Luisa, Lena und Justus. Die beiden Ziegenmädchen Lena und Luisa wurden von einer Kölner Familie vor dem Schlachttod gerettet und mit der Flasche großgezogen. Irgendwann wurde der Kölner Hinterhof aber als Spielplatz zu klein... Der kastrierte Ziegenbock Justus suchte aus Altersgründen der Besitzer ein neues Zuhause. Für ihn haben seine ehemaligen Besitzer aber die volle Patenschaft übernommen.

Minishettyhengst Ray hat ein Zuhause gefunden! Wir freuten uns so sehr darüber, weil wegen der Wirtschaftskrise auch bei uns eisern gespart werden muss. Und da ist ein gut vermitteltes Tier natürlich ein Highlight! Wermutstropfen für Ray: Der Weg in sein neues Zuhause bei Drolshagen führte über die Pferdeklinik Dortmund, weil wir natürlich kein männliches Tier unkastriert vermitteln. Vier Tage später durften wir Ray in der Klinik wieder abholen. Die Kastration war gut verlaufen und nun war es endlich soweit – Ray auf dem Weg in sein neues Zuhause! Nachdem er im vergangenen Herbst schon beim Schlachter stand und für den Grill rumänischer Mitbürger vorgesehen war.

In Herpel bei Drolshagen angekommen, muss Ray zunächst getrennt von seiner neuen Freundin Mona leben, weil frisch kastrierte Hengste theoretisch noch zeugungsfähig sind. Hier wird Ray von Mona (die kleine schwarze Stute) und Wotan freudig begrüßt. Ein herzliches Dankeschön an Melanie Hauler, dafür dass sie Raymond ein neues Zuhause geschenkt hat!

Nach wenigen Tagen teilten sich Ray und Mona schon den Salzleckstein. Und glücklicherweise machte Ray auch keine Ausbruchsversuche, als Mona rossig wurde. Denn wenn man ganz großes Pech hat, kann ein kastrierter Hengst noch bis zu sechs Monaten nach der Kastration zeugungsfähig sein.

Im Juni stand noch ein Pferdeumzug an - leider mussten wir Pferd Dunja aus der bisherigen Pflegestelle in Hagen wegholen. Denn die Sommerweide der Pferde dort bot überhaupt keinen Schattenplatz, geschweige denn Witterungsschutz und der Betreuer war auch leider nicht bereit, das zu ändern. Sehr schade, denn eine Ortsumstellung bedeutet -gerade für alte Tiere- enormen Stress. Dunja verkraftete den Transport aber erstaunlich gut und nach einigen Stunden stand sie in ihrem neuen Zuhause in Essinghausen bei Drolshagen schon wie selbstverständlich zwischen den anderen Pferden auf der Weide.

Juli 2010

Das Jahr 2010 war geprägt von Wetterextremen – im Winter Frost bis –20 °C und im Juli herrschte nun eine unerträgliche Hitze bei mehr als 35 °C. Große Hitze macht gerade alten Tieren oft mindestens genauso zu schaffen wie strenger Frost. Denn irgendwann wird die Belastung für den Kreislauf zu groß. Da halfen nur kühlende Duschen und das frühzeitige Hereinholen der Pferde in den schattigen Stall. Hier genießt gerade Viola die Abkühlung.

Am 04.07. fand das Patentreffen in der Pflegestelle Schwefe bei unseren Schweinen statt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurde die mörderische Hitze doch einem Pferd zum Verhängnis. Unsere liebe Feli starb am 11. Juli an einem Kollaps während der Behandlung einer Schlundverstopfung. Sie hatte unglücklicherweise einen Apfel zu hastig gefressen. Wir – die sechs Pferde auf dem Hof eingeschlossen- waren schockiert und unendlich traurig, obwohl Feli das wirklich gesegnete Alter von 28 Jahren erreicht hatte und nicht leiden musste, weil alles urplötzlich passierte. Aber die Umstände waren einfach zu tragisch. Seit Felis Tod werden auf dem Hof keine Äpfel mehr verfüttert.

Das Leben musste weitergehen – am 18.07. fand das Patentreffen im Hunsrück bei den Schafen und Ziegen statt. Zum ersten Mal, seit die Ziegen ihr separates Gehege haben. Die fünf waren ganz schön sauer, dass sie hinter ihrem Zaun bleiben und dem Treiben von der anderen Seite aus zuschauen mussten. Aber natürlich wurden auch sie mit Streicheleinheiten und kleinen Leckerchen bedacht.

August 2010

Nach Felis Tod trauerte ihr langjähriger Freund Leo sichtlich und wir beschlossen, nach der Hitzewelle die Stute Ginny (links) aus der Pflegestelle Geldern auf den Hof nach Korschenbroich zu holen. Denn Leo, der seine Wiese nur mit Feli teilte, brauchte dringend eine neue Freundin.

Ein neues Pferd zu retten, kam wegen der Wirtschaftskrise leider nicht in Frage. Ginny aber ist noch sehr fit und mit keinem Pferd in Geldern richtig befreundet, außerdem ist sie extrem futterneidisch und giftete in ihrer Box die Nachbarpferde extrem an. Wir machten uns deshalb Hoffnungen, dass sie auf dem kleineren Pferdehof in Korschenbroich zur Ruhe kommen würde. Zu Recht, wie sich herausstellen sollte. Ginny verkraftete den Transport nach Korschenbroich sehr gut und schon nach wenigen Tagen waren sie und Leo das neue Traumpaar von Korschenbroich. Wir wünschten uns ganz fest, dass sie nun gemeinsam uralt werden und sich keiner von beiden mehr an einen neuen Partner gewöhnen muss!

2010 war auch das Jahr der Ortswechsel für Pferde – Anfang August zog auch die Haflingerstute Linnea aus Dorsten um. Wir hatten sie im Herbst 2009 zusammen mit ihrem Fohlen Emily vorm Schlachter gerettet. Um die Chance auf ein neues Zuhause bei „ihrem Menschen“ zu erhöhen, war es nun höchste Zeit für das Einreiten, nachdem Linnea in der Pflegestelle Dorsten wieder Vertrauen zu den Menschen gefasst hatte. Leider gab es dort niemanden, der Linnea reiterlich ausbilden konnte. Die Ausbildung übernahm ehrenamtlich die mit Schutzengel für Tiere befreundete Tierheilpraktikerin und in der Arbeit mit Jungpferden erfahrene K.Winterkamp aus Dortmund. Linnea steht nun auch in der Nähe einer größeren Stadt, so dass wir hoffen dürfen, langfristig eine Reitbeteiligung gegen Spende an Schutzengel für Tiere zu finden oder sie sogar später mit Schutzvertrag an „ihren Menschen“ vermitteln zu können. Denn Linnea hatte sich inzwischen zu einer richtigen Schönheit gemausert.

Am 8. August fand das diesjährige Patentreffen im niedersächsischen Rehden bei unseren Rindern, Schweinen und Gänsen statt. Leider begleitet von einigen Regenschauern, was unsere wetterfesten Paten aber nicht sonderlich störte.

Beim Patentreffen treten die Rinder netterweise auch den größten Teil ihres Offenstalles an die Paten ab, damit die auf jeden Fall im Trockenen Kaffee trinken können! Sebastian und Silke Mense vielen Dank für die Hilfe beim Auf- und Abbau und fürs Fotografieren!

Bei glücklicherweise besserem Wetter beteiligten wir uns am 14. August wie nun schon seit Jahren mit unserem Infostand beim Veggie Street Day in Dortmund, dem großen veganen Straßenfest. Herzlichen Dank an Dagmar und Suse für die Hilfe bei Auf- und Abbau sowie der Standbetreuung!

Traurige Nachricht aus der Pflegestelle Simmern – unser Coburger Fuchsschaf Ramona lag am 22.August völlig überraschend tot auf der Weide. Tags zuvor war ihr noch nichts Ungewöhnliches anzumerken. Ein Schreck für die Betreuer, aber ein offenbar schöner Tod für Ramona, denn sie hat nicht gelitten. Und sie durfte immerhin drei Jahre bei uns zusammen mit ihrer Freundin Berlini verbringen.

Am letzten Augustwochenende fand der „Kirchentag für Mensch und Tier“, veranstaltet von AKUT e.V. (Aktion Kirche und Tier) in Dortmund statt. Schutzengel für Tiere e.V. nahm mit einem Infostand am „Markt der Möglichkeiten“ teil. Unglücklicherweise hielten sich hier die Besucherzahlen in engen Grenzen, sicher zum Einen wegen des sehr schlechten Wetters, aber leider auch u.a. wegen eines viel zu hohen Eintrittspreises. Sehr schade. Dank unserer Tombola konnten wir aber immerhin an diesem Tag 300,00 EUR für unsere Patentiere einnehmen. Auch bei diesem Infostand haben Dagmar und Suse tatkräftig geholfen, Dankeschön!

September 2010

Am 05.09. zog Schwein Eberhard aus Dortmund in der Pflegestelle Schwefe ein. Eberhard gehörte zum Tierschutzverein Arche 90 in Dortmund. Von der Organisation wird auch die Patenschaft für Ebi bezahlt. Die Arche 90 konnte ihm leider bislang nur ein Leben in einer Pferdebox bieten und hatte Glück, dass in Schwefe noch Platz für Eberhard war.

Leider waren die Damen Sibille, Schnappi, Luise und Josy bei Ebis Ankunft erst mal alles andere als nett zu ihm, er wurde nämlich gleich in die Suhle geschubst. Scheinbar hatten die vier Mädels keine Lust auf männliche Gesellschaft. Damit Eberhard kein Trauma entwickelte, ist er inzwischen zu Alfred, Ewald und Günter umgezogen. In diesem Altherrenclub fühlt er sich viel wohler und hat sich inzwischen gut eingelebt.

Zwei Tage nach Eberhard kam Sau Kaba aus Bremen zu uns nach Schwefe. Die Bentheimer Landschweindame stammt aus einem Tierpark und wurde nicht mehr trächtig, konnte also nicht mehr mit niedlichen Ferkeln zum Klingeln der Eintrittskasse beitragen. Normalerweise das Todesurteil in einem Tierpark. Die Besucher und auch ein Pfleger im Park mochten Kaba aber ganz besonders und waren bereit, ihren Teil für einen schönen Lebensabend von Kaba beizusteuern. Sie übernahmen auch die volle Patenschaft für die 5 Jahre alte Schweinedame. Auch Kaba zog in die Gruppe von Alfred, Eberhard und den Hängebauchschweinen um, nachdem sie von dem Quartett Josy, Sybille, Schnappi und Luise auf Dauer gemobbt wurde.

Am 12. September fand das Patentreffen in der bayrischen Pflegestelle Monheim statt. Nach dem Kaffee gab es einen Hofrundgang und anschließend bei strahlendem Sonnenschein den schon traditionellen Spaziergang durch das wunderschöne Altmühltal, mit Besuch bei unseren Rindern Babette, Leonie und Noel.

Am 15. September ging der für dieses Jahr hoffentlich letzte Pferdeumzug vonstatten. Wir holten das im Flegelalter befindliche Haflingermädchen Emily ab und brachten sie zu einer mit Schutzengel für Tiere befreundeten Tierschützerin mit eigenem Pferdehof in den Westerwald. Sie ist in der Ausbildung von Jungpferden sehr erfahren und bildet Emily für uns ehrenamtlich aus, wir müssen nur die reinen Pensionskosten bezahlen. Wie dringend Emily gutes Benehmen lernen muss, erfuhren wir beim Verladen. Die kleine Maus stemmte sich nämlich mit aller Kraft gegen uns und bequemte sich erst nach einer halben Stunde angestrengten Kräftemessens, unseren doch so gemütlichen und hellen Transporter zu besteigen. Wir konnten froh sein, dass eine von uns drei beteiligten Frauen kräftiger gebaut ist und Emily etwas entgegen zu setzen hatte. Leider hatte niemand mehr eine Hand zum Fotografieren frei (erst, nachdem Emily den Anhänger sicher im neuen Zuhause verlassen hatte).

Das Jahr 2010 ging für unseren Pferdehof als schwarzes Jahr in die Vereinsgeschichte, denn am 21. September starb – genauso überraschend wie Feli- für uns zunächst unfassbar unsere so lebenslustige Fjordmix-Stute Pia. Und genau wie Feli ganz offensichtlich an Herzversagen, innerhalb von einer halben Stunde. Der herbeigeeilte Tierarzt konnte traurigerweise nicht mehr helfen. Allerdings waren Pias Tage aufgrund ihrer schweren Arthroseerkrankung gezählt und wir wussten, dass ihr Herz auf die Dauer durch die schweren Entzündungshemmer, die sie bekommen musste, um Lebensqualität zu haben, angegriffen würde. Aber bis zu diesem tragischen Morgen war Pia nicht das Geringste anzumerken. Wir hatten immer Angst vor dem Tag, Pia einschläfern lassen zu müssen, wenn sie nicht mehr würde laufen können, weil sie eine solche Kämpferin war. Diese Entscheidung wollte sie uns vielleicht ersparen, wer weiß. Pia hatte – genau wie Feli- einen einzigartigen Charakter und brachte uns oft zum Lachen. Die beiden werden deshalb bis heute auf unserem Pferdehof schmerzlich vermisst.

Oktober 2010

Die Stute Jule zog auf unserem Pferdeschutzhof ein. Sie stammte aus Düsseldorf, hatte eigentlich ein gutes Leben, aber ihre Besitzerin war in finanzieller Geldnot und konnte nicht mehr ausreichend für Jule sorgen. Glücklicherweise konnte sie aber doch die halbe Patenschaft für Jule übernehmen, denn sonst wäre ihre Aufnahme wegen der Wirtschaftskrise auch nicht möglich gewesen.

Mitte Oktober zogen vorübergehend diese drei jungen Schweinedamen in der Pflegestelle Schwefe ein. Sie stammten aus einer Unfallklinik und dienten Studenten als „Übungspatienten“ für Hauttransplantationen. Sie sollten im Herbst getötet werden, da immer wieder neue jüngere Schweine für die Übungen „geliefert“ werden.

Der kleine Mann auf dem Foto ist Morten, der Sohn von unserer ehrenamtlichen Schweinebetreuerin Suse in Schwefe. Sie zieht im Frühjahr 2011 auf einen eigenen Hof und kann die drei Schweinemädels dann selbst aufnehmen. Sie hat bis dahin auch die volle Patenschaft für alle drei übernommen. Morten lebt aber natürlich nicht in Schwefe, auch wenn er die Schweine über alles liebt.

November 2010

Die Ziegenböcke Rambo und Rocky hatten kein Dach mehr über dem Kopf – ihr Stall war abgebrannt und den Besitzern fehlte das Geld, um einen neuen zu bauen. Deshalb standen die beiden bei Regen eng an die Hauswand gedrückt (Ziegen sind wasserscheu!) und was im Winter werden sollte, wusste niemand. Als neue Besitzer interessierten sich nur Türken für die beiden, da hätten sie wohl auch keinen Stall mehr gebraucht. Da die früheren Besitzer bereit waren, die Patenschaft zu übernehmen, durften Rocky und Rambo nach Simmern zu unseren Ziegen ziehen.

Am 27.11. beteiligten wir uns mit einem Infostand am allerersten veganen, sehr stimmungsvollen Weihnachtsmarkt in Hannover. Jede Kerze, die hoffentlich auf dem Foto zu erkennen ist, erinnerte an eine getötete Tierart.

Dezember 2010

Am 02.12. starb völlig überraschend unsere Sau Weltschatz in Rehden. Die Ursache war laut Tierarzt Herz-Kreislaufversagen – Weltschatz erreichte das für ein ehemaliges Mastschwein biblische Alter von zehn Jahren.

Ein Tierarzt der tierärztlichen Hochschule in Hannover möchte einem zehn Jahre alten Eber einen schönen Lebensabend in unserer Pflegestelle Rehden schenken. Dazu muss er allerdings erst die Kastration überstehen.

Wir sammelten Pferdedecken, um die Arbeit von Pro Animale für die armen ausgesetzten Pferde im krisengeschüttelten Irland zu unterstützen.