Eberhard

Eberhard lebt seit 2010 in unserer Obhut. Er kam über den Tierschutzverein Arche 90 zu uns in die Pflegestelle Schwefe bei Soest und hat zum Glück eine Vollpatenschaft. Er soll als Ferkel an einem Laternenmast angebunden gefunden worden sein und der Finder brachte ihn dann zum Tierschutz. Gibt eben nichts, was es nicht gibt. Die ersten beiden Jahre seines Lebens verbrachte Ebi in einer Pferdebox, bevor sich die Arche90 2009 an uns wandte. Damals war Ebi ungefähr zwei Jahre alt.

Ebi kam in Schwefe dann in eine reine Sauengruppe und wir dachten, die Damen freuen sich darüber, dass endlich ein Mann dazu kommt. Aber die Sauen schubsten Ebi zur Begrüßung erst mal in die Suhle. Leider mussten wir 2018 unser Schweineparadies in Schwefe schweren Herzens aufgeben. Das Veterinäramt in Soest hatte die Auflage gemacht, einen zweiten stromführenden Zaun zu ziehen, weil wegen der drohenden afrikanischen Schweinepest ein Kontakt mit Wildschweinen sicher ausgeschlossen werden muss. Der teure Zaun hätte uns aber nicht von der Pflicht befreit, unsere Schweine aufzustallen, wenn die afrikanische Schweinepest Deutschland erreicht. Und in Schwefe gab es nur kleine Holzoffenställe, in denen man die Schweine nicht artgerecht für länger hätte unterbringen können, wenn die Freilandhaltung verboten wird.

Deshalb entschieden wir nach reiflicher Überlegung (weil ein Umzug immer jede Menge Stress für Tier und Mensch bedeutet und natürlich auch Kosten), einen neuen, möglichst sicheren Platz für unsere Schweine zu suchen. Den haben wir in Erflinghausen bei Meschede im Hochsauerland gefunden. Eine Beschreibung des neuen Zuhauses unserer Schweine finden Sie unter diesem Link. Der Platz hat den großen Vorteil, dass es im Umkreis von 1000 Metern keine Schweinemastbetriebe gibt. Wenn die Schweinepest in einem Maststall ausbricht, werden nämlich oft im Umkreis von einem Kilometer alle Schweine vorsichtshalber umgebracht. Eine schreckliche Vorstellung. Denn einen Maststall gab es auch in weniger als einem Kilometer Entfernung von unserer Pflegestelle in Schwefe.

Die Gefahr einer Tötung unserer Schweine bei Ausbruch der Schweinepest in Schwefe wäre also hoch gewesen und damit war der Umzug sicher die richtige Entscheidung. Hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings nirgendwo – das ist wohl so ähnlich einzuschätzen, wie die Gefahr für uns Menschen, Opfer eines Terroranschlages zu werden. In Meschede teilt Eberhard sein Stallabteil nun mit Wilma, einem Bentheimer Landschweinmädchen. Wilma sollte zur Ferkelproduktion eingesetzt werden und hatte das große Glück, davor bewahrt zu werden.

Eberhard lebt in Meschede

(im Hochsauerland)

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